VERANSTALTUNG

Siegerehrung

ADAC Classic Revival Pokal 2023

ADAC München (SE oder e.V., da blickt man nicht mehr durch)

25.11.2023 / Bad Dürkheim

Der Classic Revival Pokal wird vom ADAC „himself“ (–> München!) veranstaltet. Es gab in diesem Jahr ca. 30 Wertungsläufe in der gesamten Bundesrepublik. Leider aber eigentlich nur 2 Aktualisierungen bei den Wertungsergebnissen.

Die Siegerehrung fand am 25.11. in Bad Dürkheim statt. Auch hier der Wermutstropfen: Termin und Ort wurden sehr spät bekannt gegeben. Zu spät für viele Teilnehmer, die daher nicht teilnehmen konnten. Auch das (Achtung Spoiler) tolle Programm und Preise im Wert von 500 EUR wurden im Vorfeld nicht kommuniziert. Weitere Absagen erfolgten kurzfristig krankheitsbedingt.

So gab es am Ende nur ca. 35 Teilnehmer, die den Weg in die Pfalz gefunden hatten, um an der Siegerehrung teilzunehmen.

Die Anreise von Münster hätte ich so nicht gewagt, da ich aber am Vortag beruflich noch in Frankfurt war, konnte man die 1,5 Stunden Anreise dann noch in Kauf nehmen.

Bevor wir zum eigentlichen Teil, also der Veranstaltung, übergehen, einige Worte zu Bad Dürkheim und zum Hotel, dass der ADAC ausgesucht hat. Bad Dürkheim ist nicht nur eine Weinstadt, sondern auch ein Kurort. Das erklärt die vielen Hotelbauten der 1960er bis 1980er Jahre. Leider ist das der bekannte Beton-Brutalo-Stil. Auch das „größte Weinfass“ und das „größte Weinfest der Welt“ erzählen aus einer Zeit, wo es insbesondere groß und viel sein musste. Quantität statt Qualität.

Aus den 1970er Jahren stammt auch das Achat Hotel, wo wir untergebracht waren. Muss nicht schlecht sein, denn gerade der Oldtimerfahrer weiß Retro-Charme zu schätzen. Unrestaurierter Originalzustand bedeutet bei einer Immobilie hingegen Sanierungsstau. Ok, die Fassade und das Bad waren neu gemacht. Aber der Rest des Hotels versprühte noch nicht einmal morbiden Charme, sondern eher den muffigen Duft der Sparsamkeit. Dafür 4 Sterne und vor allem satte 300 EUR für zwei Nächte? Krass. Selbst den Stellplatz in der beengten Tiefgarage ließ man sich mit 13 EUR pro Tag vergolden.

Der Gipfel allerdings: Ich hatte Mitbewohner im Zimmer. Kleine Krabbeltiere. Der Blick in Google zeigte schnell: Es waren Stink-Wanzen!. Nicht nur eine, sondern eine ganze Sippschaft. 3 davon konnte ich mit dem Schuh erledigen, als die vierte im Anmarsch war, da hatte ich genug und bin zur Rezeption. Dortige Reaktion: „Ach, diese Käfer…“. Diese Käfer? Also offenbar ein bekanntes Problem?! Ja, denn die wollen auch gerne ins Warme, so der Mensch vom Hotel. Mir egal. Ungezieferbefall bei den Preisen im Hotel? Geht gar nicht. Ansonsten lasse ich hier mal die Bilder sprechen.

Um 13:30 Uhr ging es per Bus zum ersten Programmpunkt. Weinprobe und Führung durch den Weinbetrieb der Familie Hauer. Diese haben sich das Wildschwein als Familientier ausgesucht. Auch die Weine haben so Namen wir „Arme Sau“. In zwei Gruppen wurden wir durch den Betrieb geführt und konnten auch den Weinberg besichtigen (der in diesem Fall eher eine Ebene war). Es gab viele Informationen nicht nur zum Wein an sich, sondern auch zu den wirtschaftlichen Hintergründe. Dabei bekam man an den verschiedenen Stationen insgesamt sechs Weine zur Verkostung. Lecker.

Mit dem Bus ging es zurück zum Hotel und ca. 2 Stunden später wieder zur Abendveranstaltung im Atrium des Weingutes Holz-Weisbrodt. Atrium klingt so sommerlich-leicht, tatsächlich war es eine große Fabrikhalle, die jedoch professionell und festlich hergerichtet war. Allerdings, hier der Bezug zu den Oldtimerrallyes: kein WC. Toilettenwagen draußen vor der Tür.

Die Veranstaltung wurde von Johannes Hübner, einem Urgestein des AvD, moderiert. Ja, richtig gelesen: AvD. Glaubt man kaum, hier so im Inner Circle des ADAC. Oder hat der gelbe Club so einen Hochkaräter einfach nicht aufzubieten?

Wie dem auch sei, der Abend war ansprechend gestaltet und das Essen sehr gut. Leider war, mal wieder, der Saal zu groß gewählt für die paar Teilnehmer. Es klafften große Lücken und eine Partystimmung wollte nicht so recht aufkommen. Sehr gut gefallen hat mir das „Pub-Quiz“, wo die einzelnen Tische gegeneinander bei unmöglichen Fragen antraten. Davon bitte in Zukunft gerne mehr! Ansonsten war man zur sehr an die einzelnen Tische gebunden oder verlor sich in der Größe des Raums. Gegen 23 Uhr ging es mit dem Bus wieder zurück nach Wanzenhausen und schon war der Tag vorbei…

Meine (Be-)Wertung ohne Notenvergabe: Professionell gemachte Veranstaltung. Insbesondere die Weinführung hat mir sehr gefallen. Das Hotel war desolat und die Abendveranstaltung hat unter der geringen Anzahl von Teilnehmern gelitten. Raum zu groß für Partystimmung. Das ist beim Classic Revival Pokal nicht neu. Vielleicht ist die Botschaft dieses Mal angekommen. Diese Feier, auch mit Preisen im Wert von 500 EUR, hat mehr Zuspruch verdient. Dafür muss sie aber auch (rechtzeitig) vermarktet werden!

Eine kleine Ori zu Fuß durfte natürlich nicht fehlen. Hier einige Impressionen aus Bad Dürkheim…