VERANSTALTUNG

19. Oldtimer Rallye „Rund um Oelde“, Oelde

Automobil-Club Oelde e.V.

03.06.2023

TEAM

Olaf Nattenberg / Frau Dr. No

auf

BMW 1602 (Nullzwo)

Teilnahme in der Klasse „Touristisch“

TEILNEHMER-BERICHT

Rund um Oelde – ein toller Rallye-Tag

von Olaf Nattenberg

Rund um Oelde ist die Veranstaltung bei der wir schon am längsten am Start sind. Und doch konnten wir im Münsterland noch nie einen Blumentopf gewinnen. In der Hoffnung, dass sich das dieses Jahr ändern könnte, fuhren wir voll motiviert am 03.06.2023, bei bestem Wetter, mit dem BMW 1602 atlantik, nach Oelde.

Besonders motiviert waren wir insbesondere nach der katastrophalen Veranstaltung der Woche zuvor in Hagen. Die dort virulenten Unzulänglichkeiten hatten wir in Oelde nicht zu erwarten. Dafür sind die Organisatoren zu routiniert und erfahren. Vor allem haben sie Spaß an ihrer eigenen Veranstaltung und wollen den Teilnehmern einen schönen Tag bereiten.

Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir im Münsterland an: Papierabnahme, Auto parken, minutiös geplant aber dennoch alles entspannt. Das Frühstück im Bürgerhaus, wie immer vom Feinsten: Rührei, Orangensaft, Brötchenauswahl, Wurst, Käse, Müsli – mehr braucht der Oldtimerfahrer nicht.

Traditionell sind in Oelde bei der touristischen Ausfahrt immer viele Teams aus der Region mit am Start und viele BMW 02! Man fühlt sich somit fast wie zu Hause. Zudem sind viele freundliche und hilfsbereiten Helfer am Start und der gemeine Münsterländer, der an der Strecke wohnt, veranstaltet Nachbarschaftsfeste mit Grillen und Pott‘s Landbier und jubelt den vorbeifahrenden Autos zu – so sieht eine gelungene Oldtimer-Veranstaltung aus.

Los geht’s Etappe 1

Eine viertel Stunde vor dem Start wurde das Streckenbuch ausgeteilt. Kartenskizzen mit durchgängigem Streckenverlauf – wie in den letzten Jahren. Doch, es gab einige Orientierungsaufgaben mit Pfeilen, Strichen etc. und eine Chinesenrallye über einen Parkplatz. Außerdem fand meine Co-Pilotin direkt einige Überlappungen und Häkchen, die den direkten Streckenverlauf unterbrachen. Das Niveau schien angehoben worden zu sein. Das erweckte unsere Aufmerksamkeit und Freunde, da insbesondere in/nach Corona die Aufgaben in Oelde doch nach unserem Geschmack etwas zu einfach waren. 0 Fehler auf der Bordkarte waren Pflicht. Jeder Flüchtigkeitsfehler rächte sich sofort, so auch bei uns, also in den letzten Jahren kein Preis, außer Schnaps bei der Verlosung – immerhin.

Dann ging es los: 0-Zeitprüfung am Start, dann relativ bald eine 22 s Prüfung am Drostenhof und schon stand die legendäre 3-fach GLP um die WBV-Lagerhalle an. In 85, 80 und 83 Sekunden war diese zu umrunden. Die 3er GLP ist eine anspruchsvolle Prüfung, die zu dieser Veranstaltung gehört und die man nicht missen möchte. Aufgrund der relativ kurz hintereinander abzulegenden Sollzeitprüfungen konnten Wartezeiten geschickt vermieden werden.

Das Wetter war bestens und die Strecke wieder sehr schön. Aufzuschreiben waren der erste Buchstabe des Ortes des Ortseingangsschildes und die Baumaffen.

Die Chinesenrallye über den Miele-Parkplatz (relativ identisch zu der der Sportler, s. Abbildung bei Franks Bericht) war gut gemacht und gelang ohne Probleme.

Am besten gefiel mir Aufgabe 11, kurz nach der vierten Sollzeitprüfung, die über 6 Minuten und 15 Sekunden ging. Fünf Pfeile waren in aufsteigender Reihenfolge zu fahren. Hört sich nicht schwer an, doch war eine kleine Gegenläufigkeit eingebaut. Dies hat gefühlt vielen Teilnehmern das Genick gebrochen. Doch meine hervorragende Beifahrerin hatte diese sofort bemerkt, genau wie die Abkürzung bei Pfeil fünf bei unserer letzten Umrundung, dort fanden wir dann auch einen Baumaffen. Gefühlt wollte man Pfeil 5 ausfahren, aber das wäre nicht die kürzeste Verbindung gewesen. Die beiden Jungs an der Stempelkontrolle hatten gut zu tun.

Kaffeepause und Reparatur

Nach GLP 4 erreichte uns die Nachricht, dass 02-Club-Freund Jens mit seinem Auto ausgefallen sei, Verdacht auf Zündspule. Familie Lücke half sofort und schleppte den 2002 zur Kaffeepause.

In Oelde wird traditionell auf das Mittagessen verzichtet, dafür gibt es ein Kuchenbuffet vom Feinsten, welches von den Damen des AC Oelde organisiert wird. Man darf auch gerne ein weiteres Stück des selbstgebackenen Kuchens essen. Positiv, es gab sogar laktose- und glutenfreien Kuchen – alle Achtung.

Als wir beim Autohaus zur Mittagspause ankamen, schraubten Antonius und Werner bereits an Jens BMW. Offensichtlich war es der Kondensator am Zündverteiler. Getauscht, aufgeladene Batterie angeklemmt – das Auto lief, als ob nichts gewesen wäre.

Die Nachmittagsetappe und GLP 7

Nach dem Kaffeetrinken folgte eine 15/45 Prüfung. Diese hat offensichtlich viele Teilnehmer irritiert, ist aber nichts anderes als eine um 15 Sekunden versetzte 30/60 Prüfung. Auf dem Miele-Parkplatz dann GLP 6, 36 Sekunden von Lichtschranke zu Lichtschranke, unkritisch.

Langsam ging es dem Ende zu, nach wie vor bei schönstem Wetter und entlang vieler kleiner abgelegener Strassen. Aufgabe 19 war eine schön gemachte Orientierungsaufgabe, bei der man nummerierte Pfeile, allerdings in vorgegebener Reihenfolge, fahren musste. Auch hier großes Kino, musste der Kollege doch 4-mal unsere Bordkarte stempeln.

Die Sollzeitprüfungen liefen im Grunde alle hervorragend, bis auf die letzte. Bereits bei einer vorigen GLP hatten wir bemerkt, dass unsere Funkuhrzeit eine Sekunde hinter der des Veranstalters lag. Das konnten wir jedoch erfolgreich ausgleichen. Nun sollten wir bei GLP 7 wieder nach Funkuhr starten und hatten das gleiche Probleme. Den freundlichen Kollegen des AC Oelde wiesen wir auf die Differenz hin. Im Zuge der Diskussion verpassten wir allerdings unsere Startzeit, ich fuhr verspätet los, aber niemand hatte die Stoppuhr bedient – fahren im Blindflug. Britta rechnete schnell unsere Zielzeit aus, doch wir waren schon zu langsam und konnten die angestrebten 41 Sekunden nicht erreichen. Ca. 3 Sekunden zu spät tippte ich, wenn wir Glück hätten würde uns noch die anders gehende Funkuhr entgegen kommen …

Naja, wie dem auch sei. Ansonsten hatten wir, sowohl was die Orientierung als auch die Sollzeitprüfungen anbelangte, ein gutes Gefühl. Sollte es diesmal für eine Platzierung und einen entsprechenden Staubfänger reichen?

Abendessen und Siegerehrung

Angekommen in Oelde fuhren wir gegen 18:00 Uhr durch den Zielbogen und gaben Bordkarte 2 ab. Bzgl. des Kaltgetränkes konnten wir wählen zwischen Landbier oder Radler alkoholfrei – perfekt, kein übersüßter alkoholfreier Sekt – wer sich das ausgedacht hat …

Essen gibt es in Oelde immer genug und dadurch, dass es keine offizielle „Buffet-Eröffnung“ gibt, sondern alles schon verfügbar ist, ist das Abendessen ganz entspannt und lecker obendrein. Dass auch die Getränke inklusive sind (auch Bier und Wein) wurde bereits mehrfach erwähnt. Freund Jens hatte mit seinem 02 nach der GLP am Miele-Parkplatz wieder einen Ausfall. Schön, aber dass die beiden noch zum Abendessen blieben und erst danach mit dem Abschlepper abgeholt wurden.

Idealbordkarte und alle GLP-Zeiten, bis auf die letzte, die GLP 7, hingen bereits aus, als wir das Bürgerhaus betraten. Und: Kein Fehler auf Bordkarte 1, kein Fehler auf Bordkarte 2! Ja, das kennen wir in Oelde werden sie sagen, 0 Fehler sind Pflicht. Pustekuchen, es stellte sich heraus, dass nur drei Teams der 85 gestarteten touristischen Teilnehmer Fehler auf der Bordkarte hatten.

Endlich wurde dann GLP 7 ausgehängt. Volle fünf Strafpunkte – so ein Mist. Doch schlechter als gedacht. Fünf Punkte entsprechen einer fehlenden Kontrolle, somit dann doch nichts mit einer vorderen Platzierung. Wir mussten davon ausgehen, dass einige Teams nur einen Bordkarten-Fehler hätten. Im Anschluss an den Aushang der Ergebnisse – diese müssen ja aufgrund der Einspruchsfrist mindestens eine halbe Stunde hängen – wurden die besten GLP-Fahrer gekürt, jeweils die Plätze 1-3. Es gab Preise von Sonax, dem örtlichen Metzger und der Schnapsbrennerei Druffel. Eine hervorragende Idee, um die Wartezeit zu überbrücken, doch vlt. hätte man das früher, in Zeit bis zum Aushang der Ergebnisse machen sollen, denn etliche Teilnehmer waren schon abgereist. Schließlich standen wir zweimal auf dem Treppchen. Bei GLP 4 hatten wir eine Abweichung von 0,05, die zweitbeste Zeit. Bei GLP 6 waren es 0,02 Sekunden und wir kamen auf den dritten Platz. Nicht schlecht.

Dann die finalen Ergebnisse. Insgesamt hatten wir 7,91 Fehlerpunkte und waren auf Gesamtrang fünf, womit wir sehr zufrieden waren, insbesondere, wenn man die danebengegangene GLP berücksichtig. Das wir die Klasse gewinnen konnten, war dann das I-Tüpfelchen. Der erste große Erfolg in Oelde: Klassensieg! Und das bei relativ vielen, nämlich 21 gewerteten Teilnehmern in der Klasse. Sehr zufrieden fuhren wir im Dunkeln nach Hause.

Resumée

Wie zu erwarten, wieder eine hervorragende Veranstaltung und das sage ich nicht, weil wir dieses Mal erfolgreich waren. Viele Teams, 16 sportliche, 85 touristische waren am Start. Schön auch, dass immer aus der Region viele Teilnehmer dabei sind, die sich gut auf die schwierigeren Aufgabenstellungen eingestellt hatten. Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter an diesem Niveau weiterhin festhalten!

Eine tolle Oldtimer-Rallye, die kaum Wünsche übriglässt. Wir freuen uns auf die nächste Veranstaltung am 25.05.2024.

P.S.: Eine Neuerung hat Oelde durchgeführt und zeigt den anderen Organisatoren, in welche Richtung sich moderne Oldtimer-Rallyes bewegen müssen: Die Wertung Damenpokal wurde gestrichen. Das ist absolut richtig und zeitgemäß, denn ein Damenpokal trägt heutzutage wirklich diskriminierende Züge.

IMPRESSIONEN

AUFGABEN