Auch die Osterhasen im Sauerland hatten 2 Jahre keinen Ausgang wegen „du weisst schon“ und so konnten wir nach 2015, 2018 und 2019 erst dieses Jahr wieder den Weg nach Warstein antreten.
Ostereiersuchfahrt klingt für den unbedarften Leser wahrscheinlich nach Kaffeefahrt oder leichter touristischer Ausfahrt. Touristisch ist das Ganze auch angelegt, jedoch keinesfalls „leicht“. Besonderheit dieser Fahrt ist der „bunte“ Mix von Chinesen, Kartenskizzen, Bildersuche, Tuniersport und … Eiersuche. Da wir insb. bei Geschicklichkeitsaufgaben und Fragespielchen (Steffi Graf, Geldautomaten) nicht unsere Stärke haben, konnten wir in den Vorjahren nicht wirklich reüssieren. Aber darauf kommt es hier auch nicht an, da der Spass und die schöne Landschaft im Vordergrund stehen.
Eine weitere Besonderheit dieser Veranstaltung ist die Einteilung der Wertungsklassen. Hier gibt es: Mix-Team mit Kindern, Mix-Team ohne Kinder, Damen-Team, Herren-Team und Old-Youngtimer-Team. Neben der offenen Frage, wie sich nun die diversen anderen Geschlechter zuordnen sollen, hat die Wahl der Klasse immer mal wieder zu „Überraschungen“ geführt. Aus „Martin“ wurde „Martina“ und *schwupps* war man in einer anderen Klasse und somit schlechter platziert. Ja, Augen auf bei der Klassenwahl. Nicht umsonst hatte ich mir beim Debut 2015 am Ende notiert: „Was lernen wir daraus? Beim nächsten Mal Mixed Team anmelden“. Mit den 66 Punkten wären wir so nämlich nicht auf Platz 5 sondern auf Platz 1 gelandet. Tja. Die menschliche Lernfähigkeit soll man nicht überschätzen, und so starteten wir auch 2022 wieder in der Oldtimer-Klasse. Selbst schuld, oder?
Banner am Start
Ein Kollege in rot
Nicht verwandt oder verschwägert
D.W. aus A. dieses Mal nicht solo unterwegs
Roter GTI mit dem Hund von Facebook
Legt euch nicht mit dem Luden-Team an!
Auf der Fahrt von Münster nach Warstein begegnete uns schon ausgeprägter Oster-Rückreiseverkehr. Dank Navi kamen wir aber immer noch pünktlich gegen 13.25 Uhr in Warstein auf dem Edeka-Parkplatz an. Dieser war nicht nur ausgefeilt, sondern auch anhand der großen ausgehängten Banner erkennbar. Werbebudget hat der ADAC ja immer ausreichend…
Bei bestem Wetter mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein waren viele bekannte und befreundete Teams angereist. Fast so eine Art Familentreffen mit Benzingeruch. Nach Barzahlung des Nenngeldes und einer kurzen und wie immer sehr launigen „Fahrerbesprechung“ ging es dann ab 14 Uhr im Minutenabstand auf die Strecke. Wie immer, erst einmal auf den nächsten Parkplatz und das Roadbook durchgearbeitet: aha, doch keine Karten! Aha, nur 2 Bildersuchaufgaben??? Mhm. Im Verlauf der Chinesen dann 2 oder 3 Auffälligkeiten, die direkt markiert wurden.
Die erste „Auffälligkeit“ begegnete uns schon nach knapp 2 Kilometern: ein sog. komplexer Chinese. Dieser war klar erkennbar, weniger klar war aber der konkrete Verlauf. Ich denke mal, wirklich fast (?) alle Teilnehmer sind erst einmal die 2,1 km gefahren, um dann festzustellen, dass die Schleife doch schon ganz zu Anfang im Ort zu fahren ist…
Danach galt es, verstärkt auf die Bildersuchaufgabe zu achten. Eine dieser Stellen folgte sehr zeitnah: hier pflegt der Sauerländische Gebirgs- und Heimatverein Kallenhardt sehr innig ein kleines Waldstück. Respekt, gesehen und aufgeschrieben.
Die wirklich wunderschöne Strecke führte uns zunächst von Warstein aus durch das Sauerland, dann den Kreis Soest und auch den Kreis Paderborn, d.h. durch die Soester Börde. Wie in den Vorjahren gab es insgesamt sechs „Osternester“ (DK), an denen nicht nur jeweils (nur!) ein Ei gefunden werden musste, sondern wo es auch unterschiedliche Aufgaben zu lösen galt. Welcher deutsche Rallyefahrer feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag? Einfach, das ist Christian Geistdörfer. Aber: welche Sportautomarke feiert dieses Jahr ebenfalls 75. Geburtstag? Tja. Subaru war es nicht, Porsche aber leider auch nicht (was sagt Walter Röhrl dazu?). Nun, es ist Ferrari.
Neben diesen Fragen mussten an zwei Kontrollstellen auch die beliebten Aufgaben aus dem Turniersport absolviert werden. Bei Bild 20 war es eine Rollprüfung am Gatter. Auf dem Parkplatz leicht bergab rollen und genau 1 Meter vor dem Gatter stehen bleiben! Zum Glück ist hier niemand in der Prüfung stehen geblieben. Mit 1,36 Meter waren wir für unsere Verhältnisse gut und durchaus zufrieden. Weniger zufrieden stimmte in Teilen die Kilometrierung. Überwiegend sehr genau, gab es aber ein paar Ausreisser. U.a. genau an diesem Parktplatz (Bilder 19 bis 22), wo auch die Chinesen nicht ganz exakt waren. Bzw. umgekehrt: wenn man die Chinesen hier ganz exakt fuhr, dann führte die Strecke ins Nirwana…
… Stichwort Nirwana. Leider hatte hier unser Gehirn einen Aussetzer. Während ich diesen Bericht noch schreibe, kriege ich den Hinweis, dass wir schon bei Bild 18 einen Fehler gemacht haben. Hier hätte man nicht die neue, sondern die alte Strasse 100 Meter vorher links abbiegen müssen, dann hätte alles gepasst. Ich ziehe meine Kritik zurück und behaupte das Gegenteil. Damit haben wir auch keine 2 Kontrollen auf der Strecke übersehen (siehe weiter unten), sondern sind hier ganz einfach falsch geschrieben. Eine Runde Weinen bitte.
Wir verliessen das bergige Sauerland und durchfuhren die Soester Börde. Leider durch sehr viele Windkraftanlagen verschandelt. Höhepunkte waren hier die Umfahrung des Flughafes Paderborn Detmold und vor allem die sich anschließenden Wewelsburg. Diese hat ein recht düstere Vergangenheit: eine Episode von Robbi, Tobbi und das Fliwatüt wurde hier gedreht. Besonders gelungen war das Osternest direkt am Fuß der Wewelsburg an der Alme. Wunder-wunder-schön.
Wir näherten uns dem Ziel in Geseken. Vorher hatte Meister Schlöffel aber noch zwei Fallen versteckt. Leider hat er eine direkt versemmelt, da im geschlossenen Kreisverkehr keine Kontrolle stand 🙂 Danach standen wir in Bild 61 wieder vor einem Kreisverkehr, aber das Bild zeigte ein T-Stück rechts. Hä?! Kurze Schrecksekunde aber dann wissendes Grinsen. Hier wurde der Kreisverkehr durch einzelne Chinesen dargestellt. Diese Art der Aufgabe hat bekanntlich HG Sonnendecker in unsere Breitengrade eingeschleppt und sie verbreitet sich offenbar wie ein, ähem, Virus 🙂 Also zweimal U notiert und dann waren wir auch schon bald im Ziellokal.
Bei immer noch bestem Sonnenschein konnte man die Zeit bis zur Auswertung und Siegerehrung überbrücken. Fahrleiter Schlöffel hatte auch dieses Mal eine Powerpointpräsentation vorbereitet, mit der er den gesamten Streckenverlauf noch einmal Revue passieren lies. Und um 19 Uhr gab es schon die Siegerehrung. Dieses Jahr haben wir in den von uns eigentlich so gefürchteten Sonderprüfungen wie Gatter, etc. durchaus gut abgeschnitten. Aber offenbar waren wir auch etwas ZU entspannt gewesen: einen Baumaffen und gleich zwei Ortseingangsschilder übersehen, auf der korrekten Strecke (was nicht stimmt, siehe oben: einmal bei Chinese 18 falsch, da zu spät, abgebogen). Oje. Wir trösten uns damit, dass der Luden-Ori-Fuchs ein Ei verloren hat und trotz Platz 2 immer noch Letzter in seiner Klasse wurde 🙂
FAZIT:
Wie in den Vorjahren eine sehr unterhaltsame und familiäre Fahrt. Hervorzuheben ist die sehr schöne Strecke mit dem Highlight „Wewelsburg“. Die Suche nach den Eiern an den Nestern ist auch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter jedes Jahr ein schöner Spass. Für echte Anfänger war der komplexe Chinese sicherlich eine harte Nuss. Gegenüber den Vorjahren wurde aber insgesamt abgerüstet. Für 2023 würde ich mir daher wieder etwas mehr „Pfeffer“ bei den Orientierungsaufgaben wünschen. Der Rest darf gerne so bleiben.
Hier noch der Bericht des Fahrtleiters – Klick!