Zum 40. Jubiläum der Cheruskerfahrt traf sich in Lage noch einmal die Creme de la creme der umliegenden Oldtimer-Rallye-Szene. Alle, die man irgendwie kennt oder zumindest den Namen schon mal gehört hat, waren dort genannt. Es gibt viele Lokalmatadore, denn laut Teilnehmerstatistik sind 72% der Teilnehmer im PLZ Gebiet 3xxxx beheimatet.
Mit 13 sportlichen und 73 touristischen Nennungen gab es ein „volles Haus“ (man beachte: Leinenweberfahrt kurz vorher mit ingesamt 32 Teilnehmer!), wobei hier offenbar gerne sehr spät genannt wird. Diese Popularität hat Gründe. Zum einen ist es sicherlich der Umstand, dass auch diese Fahrt für den OWL Cup, sowie den ADAC Classic Revival Pokal gewertet wird. Im OWL Cup ist es sogar das Finish, d.h. der letzte Lauf zu Serie, was das Ganze umso spannender macht. Auf der anderen Seite konnte (offenbar nicht nur) mich die Fahrt in den Jahren 2018 und 2019 absolut überzeugen. Alleine Start und Ziel am Hermannsdenkmal waren Kult.
Nach zwei Jahren Pause kehrt die Cheruskerfahrt zurück, dieses Mal jedoch mit Start und Ziel in Lage am Hörster Krug. Somit gab es für mich nicht nur die Unsicherheit, wie hier die sportliche Klasse ausgestaltet wird (da erste Teilnahme), sondern auch die Frage, wie gut die 2-jährige Pause überstanden wurden. Die Informationen im Vorfeld waren jedenfalls vorbildlich und wurden nicht nur über den virtuellen Aushang im Nennportal des ADAC, sondern auch via Social Media gegeben. Dort wurden auch Fragen oder Anmerkungen schnell beantwortet bzw. kommentiert.
Mit Startnummer 89 waren wir als Vorletzte im Starterfeld platziert (Sportler starten bei der C-Fahrt wohl traditionell von hinten). Dies hat Vor- und Nachteile. Vorteil: man muss nicht ganz so früh aufstehen und am Ende des Tages nicht so lange auf die Ergebnisse warten… Nachteil: alle Teilnehmer vor einem: ist man schnell, dann muss mit Behinderungen gerechnet werden. Ist man hingegen zu langsam, droht der Abbau der DK…
Als ich nun planmäßig gegen 09:30 Uhr am Startlokal ankam, war dort natürlich schon viel los. Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse waren mehrere Parkmöglichkeiten im Umfeld ausgeschildert. Einen Start-Parkplatz vor einem echten Misthaufen habe ich auch noch nicht erlebt. Echtes Lokalkolorit sozusagen. Die Cheruskerfahrt ist (noch) eine Klassikerfahrt von altem, echten ADAC Schrot und Korn. D.h, penible Papierabnahme (Führerscheinkontrolle!), technische Abnahme, Unterschriften, etc. Soviel Ordnung muss sein. Obwohl lt. Ausschreibung das Frühstück bis 10 Uhr angesetzt war, traf ich um 9:40 Uhr nur noch einen sehr abgefressen aussehenden, menschenleeren Festsaal an. Aber aus den Resten vom Feste konnte man sich noch gut bedienen.
15 Minuten vor dem Start bekamen wir unser Roadbook gegen Vorlage der Nennnungsunterlagen und punkt 10.59 Uhr ging es dann als Vorletzte auf die Strecke. Die Fahraufträge waren ausschliesslich Kartenskizzen mit den bekannten roten Aufgabenteilen als Punkt, Strich, Pfeil. Der Kartendruck war sehr gut und ähnelte im Stil den Darstellungen bei den Linnenbauer Fahrt. Sowieso hatten man den Tag über des öfteren ein Deja Vu. Einige der Streckenteile war ich bei den Linnenbauerfahrten über die Jahre hinweg schon mehrfach befahren und auch der Aufgabenstil kam einem schon irgendwie bekannt vor. Was aber keine Kritik sein soll, eher ist es ein Qualitätsmerkmal. Die insgesamt fünf GLP waren allesamt als Sollzeitprüfungen mit Start und Ziel nach Lichtschranken ausgestaltet. Diese SZP waren bei der Cheruskerfahrt immer schon etwas anspruchsvoller als anderswo. Hier und heute viele sehr kurze Wertungsprüfungen: 4 Sekunden, 6 Sekunden, 8 Sekunden, 10 Sekunden. Hier die Zeit exakt zu treffen ist doch schwer – zumal es immer eine Art Rundkurs gab und die Lichtschranken somit nicht gerade angefahren werden konnten.
Zunächst konnte man sich ein wenig einfahren, denn die Aufgaben waren relativ einfach zu lösen. Schon früh wurde klar, dass der Veranstalter mit den, durchweg gut sichtbaren, Baumaffen-Kontrollen überaus sparsam umgegangen war. Vielleicht sogar etwas zu sparsam. So hing an einigen kniffeligen Stellen überhaupt keine Kontrolle.
Schnell wurde GLP 1 und dann GLP 2 erreicht. Mein Fahrer hatte sich für die Fahrt den Vorsatz genommen, möglichst wenig zu schalten, vor allem, nicht herunter zu schalten. Im 4. Gang um die Kurve mag im modernen Automatikfahrzeug funktionieren. Nicht aber in einem Sportwagen aus 1989. Somit wurde die ersten beiden Prüfungen doch etwas „verruckelt“.
Im Gewerbegebiet bei „Wittinghöferheide“ gab es einen vorher bekannten Feuerwehreinsatz und so musste die Streckenführung abgeändert werden. Auch so wurde ein zentrales Prinzip der Fahrt deutlich: Viele, auch längere, Schleifen fahren. Viele besetzte DK wurden 3-4 Mal angefahren. Aber das macht eine gute Ori auch aus.
Nun ging es weiter in Richtung Norden nach Bad Salzufflen. Hier wartete eine Grenzannäherung auf uns. Anders als z.B. in Herford wurde dieser Aufgabentyp in den Fahrtunterlagen nicht weiter beschrieben. Offenbar wurde vorausgesetzt, dass die sportlichen Teilnehmer diese Herausforderung alle schon kannten (was wohl auch stimmte, da hier kein Team einen Fehler machte).
ZK 2 erreichten wir mit etwas Vorzeit. Die folgende GLP 3 war an einer Kartbahn gelegen und führte durch eine Art doppelten (Halb-)Rundkurs mit drei Sollzeiten von 20, 10 und 10 Sekunden. Der Start erfolgte unmittelbar vor der Lichtschranke, was das Ganze noch etwas herausfordernder machte. Dieses Mal lautete die Anweisung an meinen Fahrer, alles komplett im ersten Gang zu fahren. Siehe da, die Durchfahrt der Lichtschranken schien nun etwas besser funktioniert zu haben…
Es folgte wohl der Höhepunkt der Vormittagsetappe. Nord-Westlich der Autobahnabfahrt Herford-Ost befuhren wir in der Gegend des legendären „Schwarzenmoor“ ingesamt 16 Aufgabenteile.
Zum Auftakt gab es erst einmal eine Überlappung, dann ein munteres Geschlängel von Pfeilen. Mitten drin eine Stempelkontrolle, die ordentlich zu tun hatte. Die Höhe 233 auf dem Eggeberg wurde zweimal befahren, wunderschöne Fernblicke inklusive. Nicht nur hier wurde auch dem Fahrer bei der Cheruskerfahrt einiges geboten.
Obwohl wir eher zügig fuhren, verbrauchte die Abfahrt der ganzen verschachtelten Aufgabenteile einige Zeit. Diese wurde bei der folgenden Anfahrt zur Mittagspause doch knapp. Am Ende waren noch zwei Schleifen inkl. Ampel zu befahren, die uns warten lies.
Am Etappenziel Mühlenwerk 1857 kamen wir somit sozusagen „fliegend“ in der laufenden Minute an.
Das Mühlenwerk 1857 besteht aus mehreren sehr schönen alten Ziegelbauten, die einen tollen Industriekultur Charme ausstrahlen. Schaut man bei Google Maps nach, dann bekommt die hier angesiedelte Gastronomie eher durchwachsene Kritiken. Hier und heute gab es aber wenig zu „meckern“. In der „Wurstbraterei“ (kein Imbiss!) gab es eine leckere Bratwurst mit frischen Pommes inkl. einem hochwertigen Kaltgetränk. So kann das auch laufen. Auch wenn die Schlange vor der kleinen Bratwurstausgabe doch erst abschreckend wirkte, eigentlich ging es dann doch recht zügig. An der Frage, ob die Wurst nun eher Medium oder doch „Well Done“ war, schieden sich allerdings die Geister.
Auch aufgrund der vielen bekannten Teilnehmer, die man hier traf, verging die Zeit am Mühlenwerk fast wie im Flug und schon um 14.34 Uhr ging es weiter mit der Nachmittagsetappe. Diese wurde „wegen Wetter“ noch einmal zeitlich verlängert und man hatte nun volle vier Stunden Fahrt noch vor sich liegen (Vorzeit erlaubt).
Das Bordbuch 2 gab es erst bei der Ausfahrt. Kurz anhalten und einlesen, denn es folgte in einem Gewerbegebiet bei Bustedt ein weiteres Highlight. Erst einmal musste man die Überlappung am Anfang erkennen und eine recht große Schleife fahren. Es folgte eine Strich-Punkt-Strich-.. Aufgabe, in die auch noch die GLP 4 eingebettet war. Auf einem größeren Parkplatz mussten insgesamt 5 Sollzeiten gefahren werden, alle extrem kurz mit 6 oder 8 Sekunden. Dazu noch in zwei entgegenlaufenden Schleifen. Eine Dr. No-Gedenksekunde, dann ging es los. Hier musste man schon sehr zügig, aber auch präzise fahren, um die Lichtschranken zeitlich und „räumlich“ gut zu treffen. Nachdem wir nun nicht mehr versuchten, diese Art der Prüfung im 3. oder 4. Gang zu fahren, klappte die Übung (für unsere Verhältnisse) recht gut.
Weniger gut verlief es dann in der sich anschließenden Orientierungsetappe, wofür allerdings der Beifahrer die Verantwortung trägt. Die Stempelkontrolle hätte man 3mal haben müssen, wir hatten sie nur zweimal. Dafür aber andere Kontrollen mehrfach. Ein recht einfacher, jedenfalls blöder, Denkfehler führte somit im Ergebnis zu 5 Fehlerkontrollen. Folgefehler wurden nicht mit mildernden Umständen bewertet. Dies wussten wir zu dieser Zeit natürlich noch nicht.
Im Roadbook folgte nur südwestlich von Bünde ein weiterer Höhepunkt. Auf einer Karte waren insgesamt 23 Aufgabeteile zu fahren. Erst die nicht nummerierten, dann die restlichen 17 numerischen Aufgabenteile. Eine DK war hier an wirklich zentraler Stelle platziert und hatte augenscheinlich viel Spass am Stempeln (hier wollten zwischendurch offenbar auch passierende Fahrradfahrer:innen einen Stempel haben…). Auf Gegenläufigkeit, Kreuzungsverbot und kürzeste Strecke mussten wir hier wirklich höllisch aufpassen. Man fuhr Schleife um Schleife, die Aufgaben wollten kein Ende nehmen. Gefühlt haben wir über eine Stunde in diesem „Labyrinth“ verbracht.
Auffallend waren auch hier die sparsamen Orientierungskontrollen. Wie wollte der Fahrleiter die Strecke so überwachen? Im Bereich der Aufgabenteile 8/9/10 sowie 15/16 stand überhaupt keine Kontrolle. Mir unklar, warum. Ggf. geklaut? So jedenfalls schien das hier keinen Sinn zu machen. Ich fahre zwei Schleifen, aber null Kontrolle. Und wenn sowas, wie heute, öfters passiert, dann macht sich irgendwann etwas Unmut breit. Ansonsten aber eine wirklich sehr gut gemachte Aufgabenstellung.
Es folgten weitere Seiten Kartenaufgaben, die aus einem guten Mix von Strecke sowie Strichen, Pfeilen und kleinen Punkten bestanden. Vor allem musste man aufpassen, die immer wieder eingestreuten kleinen Punkte nicht zu übersehen. Die Gegend hier ist zwar eher ländlich, aber doch auch recht stark zersiedelt. So fuhr man immer wieder durch kleinere Orte oder Ansiedlungen. Tempo 30 lässt grüßen. Weniger schön war der Gruß von einem recht psychotischen Anwohner. Erst schiesst dieser ältere Herr einen Ball (?) mit Absicht vor uns vors Auto. Dann läuft er schreiend auf die Strasse und beschimpft uns lautstark als Raser, etc. Meine Fresse, was gibt es doch für gestörte Menschen. Contenance bewahren und einfach weiterfahren. Etwas später gab es dann noch eine Diskussion mit „Pferdefrauen“, die auch nicht so richtig einsehen wollten, dass eine öffentliche Straße nun auch mal von den bösen Autos befahren werden darf. Noch, jedenfalls.
GLP 5 war identisch mit GLP 1 und wir konnten die erlernte 1.-Gang-Technik ein weiteres Mal erproben. Danach wurde es noch einmal tricky. Gegenläufigkeit war ja untersagt, daher nach der Ausfahrt von der GLP 5 kürzeste Strecke durch ein Wohngebiet nehmen. Dumm nur, auch hier hing weit und breit keine Kontrolle. Nicht nur wir, diverse Teams suchten die Gegend ab. Hin und her, wo hing eine Kontrolle? Nirgendwo. Offenbar war das Ganze „nicht so gemeint“ und man hätte den Strich nach der GLP doch gegenläufig befahren dürfen ?! Man weis es nicht….
Bei der abschüssigen Anfahrt auf Stapelage stand eine DK unmittelbar hinter dem Ortseingangsschild. Diese Anordung war offenbar als Falle konzipiert. Kann man machen, allerdings finde ich DK direkt am Straßenrand einer „Hauptstrasse“ platziert, doch aus Sicherheitsgründen eher grenzwertig.
Den Hörster Krug erreichen wir als ZK5 mit ca. 30 Minuten Vorzeit. Etwas Verwirrung bei uns, denn es ging noch einmal weiter mit Bordkarte 3. In Pievitsheide war eine Runde über das dortige Volksfest zu drehen. Bei der Einfahrt gab es eine überaus freundliche Begrüßung und für jeden ein Glas Sekt. Während Dr. No noch eine Runde auf dem Karussell drehte, fuhren wir zurück zum Hörster Krug. Aufgrund der hohen Startnummer rechneten wir nicht mehr mit einer langen Wartezeit.
Denkste. Wir waren um 18:07 Uhr im Ziel, das Abendessen startete aber erst gegen 20.30 Uhr. Das war schon eine lange Zeit, die es zu überbrücken galt. Die Touristen mit den niedrigen Startnummern waren ja noch früher dort gewesen.
Im Unterschied zu Fahrten wie z.B. in Oelde setzen die Cherusker auf eine zünftige Buffetschlacht, vielleicht aus alter germanischer Tradition. Also kein Essen sukzessive mit Ankommen der Teilnehmer. Sondern ein geschlossener Raum, wo das Buffet aufgebaut wird. Für die Teilnehmer gibt es als besonderen Appetitanreger eine verlängerte Wartezeit. Und dann erfolgt der Startschuss zum Beutezug mit einem lauten „Das Buffet ist eröffnet“. Ich halte das für ein typisch deutsches Phänomen. Auch waren heute abend wohl besonders viele Menschen unterwegs, die zuhause nichts mehr zu essen bekommen. Anders kann ich mir diese Zustände nicht erklären. Rücksicht wird teilweise auch klein geschrieben. Das Essen an sich war aber absolut angemessen und auch ausreichend vorhanden. Das Personal freundlich und service-orientiert.
Auf den Tischen lagen kleine Flyer, mit einer Anweisung, wie man sich die Ergebnisse im Internet anschauen kann. Der Aushang erfolgt vielleicht noch, aber am Abend selber war hier „Fehler 404“. Dafür gab es aber sukzessive die klassischen Papieraushänge ink. der bekannten Menschentrauben. Leider gab es am Abend zwar eine Musterbordkarte, aber keine Musterlösung. Die eigenen Fehler und die Wertung konnte man so leider nicht nachvollziehen. Auch war die Musterbordkarte, wieder einmal, bereits um neutralisierte Kontrollen bereinigt. Das scheint üblich zu werden, trägt aber nicht unbedingt zur Transparenz der Auswertung bei. Es könnte so einfach sein: Neutralisierte Kontrollen einfach mit aufführen und durchstreichen und/oder mit einem „N“ wie neutralisiert kennzeichnen. Das würde auch die Anzahl der Nachfragen reduzieren.
Nachdem wir unser Ergebnis mit 25 Fehlerpunkten (1 echter Fehler machte 5 Fehlkontrollen aus) gesehen hatten, haben wir uns auf die Heimreise gemacht. Leider etwas zu früh, denn wir haben wohl noch einiges verpasst. Inzwischen scheint es ja üblich zu werden, dass die Endergebnisse nicht auf der Strecke erfahren werden, sondern sich durch „intensive Gespräche“ mit dem Fahrtleiter ergeben. Jedenfalls: Am Montag abend wurde das offizielle Endergebnis im Internet veröffentlich und siehe da: jetzt hatten wir auf einmal 45 Fehlerpunkte und landeten damit auf dem schönen letzten Platz. Aber auch bei den anderen Teams gab es im Verhältnis zum ersten Aushang vor Ort in Pivitsheide Punktedifferenzen von 15-20 Punkten (also 3 bis 4 Kontrollen). Diese Nachricht erreichte mich in Bonn im Hotel nach dem Kraftwerk-Konzert. Durch angeregten Funkverkehr habe ich dann herausgefunden, dass 2 Teams in der Aufgabe 3 im BB2 noch eine kürzere Strecke gefunden haben, als wie vom Fahrtleiter vorgesehen. Sowas kann vorkommen. Hier wird dann normalerweise die besagte Stelle mit den relevanten Kontrollen neutralisiert. Denn es gilt – so habe ich es jedenfalls gelernt – der Grundsatz, dass ein Team nicht bestraft werden kann/darf, wenn es die Strecke gefahren ist, die der Fahrtleiter vorgesehen hat. Hier wurde jedoch anders verfahren und das noch inklusive mehrerer Folgefehler. Somit wurden wir, wie 13 andere Teams wohl auch, dafür bestraft, dass der Fahrtleiter einen Fehler gemacht hat. So kann man es auch handhaben. Diese Entscheidung wurde zudem (online) nicht kommentiert oder erläutert.
Ergebnisliste am Abend der Veranstaltung.
Amtliches Endergebnis am Montag abend.
Fazit
Eine sehr „klassisch“ angelegte Fahrt, mit gehobenem Niveau – gerade in den Sollzeitprüfungen. Gutes Roadbook und solide Organisation mit hohem Helferaufkommen. Zum Teil sehr schöne Streckenabschnitte wechselten mit diversen Ortsdurchfahrten. Gute Verpflegung und angemessenes Preis-Leistungsverhältnis.
Leider wird der Eindruck dieser Fahrt – in der sportlichen Klasse – mehr als getrübt durch die Art und Weise, wie nach Zieleinfahrt die Ergebnisse zustande kamen. Ohne Musterlösung fiel es zum einen mehr als schwer, die eigenen Fehler nachzuvollziehen. Vor allem, wenn auch Folgefehler voll gewertet werden. Der Umgang mit der Tatsache, dass zwei Teams in einer Aufgabe eine alternativ korrekte Lösung gefunden haben, kann mich nicht überzeugen. Hier wäre das Neutralisieren die bessere Variante gewesen. Wer früher fährt, der nimmt sich zudem die Möglichkeit, beim Fahrtleiter zu intervenieren. Das kann aber auch nicht Sinn der Sache sein.
Ich fasse noch einmal zusammen: Ich habe einen einzigen gedanklichen Fehler gemacht bei der Punkt-Strich-Punkt-Aufgabe. Dafür habe ich schon 25 Fehlerpunkte kassiert, da Folgefehler eins-zu-eins mit berechnet werden. Dann haben wir, im Nachgang und abweichend von der Musterbordkarte, nochmal 20 Fehlerpunkte dazu bekommen, weil ein anderes Team interveniert hat, wahrscheinlich zu Recht. Macht 45 Fehlerpunkte für einen eigenen Fehler. Es stellt sich so langsam die Frage, ob man an solchen Veranstaltungen noch teilnehmen will.