Die Zoo Rallye in Köln, die seit 2013 unter der Regie der Zoo Gastronomie/Event GmbH stattfindet, war auch in diesem Jahr wieder eine sehr schöne Veranstaltung. Zum dritten Mal war ich bei dieser, eigentlich touristisch geprägten Veranstaltung, die seit ein paar Jahren von Jörg Ramme und seinem Team von Auriga Historic durchgeführt wird, am Start. Als Navigatorin auf dem Beifahrersitz fungierte meine Kollegin Nina Behrend, die zum allerersten Mal ein Bordbuch in den Händen hielt. Sie wollte allerdings schon immer mal eine solche Oldtimer-Rallye bestreiten und freute sich sehr auf das, was kommen sollte.
Die Startvorbereitungen mit Ausgabe der Fahrtunterlagen, technischer Abnahme und einer kurzen Fahrerbesprechung, fanden unter den gültigen Corona Regeln mit den drei „G“ am Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg statt und wurden mit einem grandiosen Fernblick auf Köln garniert. Nach der schönen Aussicht haben wir aber erstmal einen Blick in das Bordbuch mit vielen Chinesenzeichen und ein paar kleinen Karten geworfen. Letztere waren recht einfach im Vergleich zu dem, was man sonst so von anderen, schwierigeren Oldtimer Rallyes, wie z.B. der Hasten Historic oder Ruhrgebiet Classic kennt. Wir entdeckten eine Aufgabenbeschreibung für einen Kartenausschnitt, die aber so formuliert war, dass man die wohl gewünschte Strecke gar nicht fahren konnte! Mit einer kleinen Ergänzung, die der Fahrtleiter dann aufgrund unseres Hinweises bei der Fahrerbesprechung schnell noch anfügte, ging das dann allerdings schon.
Pünktlich um 11 Uhr fuhr das älteste Fahrzeug im Starterfeld, ein Ford A Pick-Up durch den Startbogen. Und gleich zu Beginn musste eine Rollprüfung ohne Motorkraft absolviert werden. 150 Meter in 37 Sekunden. Als wir an der Reihe waren, erzählte ich meiner Beifahrerin noch schnell die Story von meinem Missgeschick im letzten Jahr, als ich den Startknopf der Stoppuhr nicht richtig gedrückt hatte und gar nicht bemerkte, dass die Uhr nicht lief! Da mussten wir die Zeit irgendwie „schätzen“, was natürlich in die Hose gegangen war… Diesmal allerdings hat es sehr gut funktioniert. Kompliment an mein „Gehirn“ auf der Beifahrerseite.
Eine herrliche Strecke führte uns zur Kaffeepause gegenüber dem Bahnhof von Kalenborn in Vettelschoß. Auf dem Weg dorthin und zurück mussten u.a. Bilder, die entlang der Strecke fotografiert worden waren, in der richtigen Reihenfolge gefunden werden. Außerdem wartete die ein oder andere „Sonderprüfung“, liebevoll als Gymkhana bezeichnet, auf die Teilnehmer. Zur Erklärung: als Gymkhana bezeichnet man im deutschen Sprachraum ein Geschicklichkeitsturnier in einem Parcours, das in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren ist. Gymkhana war besonders in den Anfängen des Motorsports populär, und wurde wahrscheinlich aus dem Reitsport übernommen.
Dabei galt es unter anderem nach der Startfreigabe durch die freundlichen Helfer, ein paar Meter mit dem Fahrzeug zu fahren und nach genau 7 Sekunden einen roten Button zu drücken. Dies brachte, wenn man es korrekt ausgeführt hatte, eine Lampe zum Leuchten. Auch diese Übung klappte bei uns strafpunktfrei. Eine richtig gut gemachte „Falle“ lauerte aber in Form eines „Kamels“! Insider wissen genau, was damit gemeint ist. Wir sind aber glücklicherweise nicht hineingetappt. Dabei war unser Vorteil, dass wir mit einem ziemlich exakt funktionierenden Kilometerzähler unterwegs waren und so die kleine „Schweinerei“ mit der falschen Reigenfolge und dadurch mit der Kilometrierung gerade noch rechtzeitig entdeckt hatten.
Im „The Little Britain Inn Hotel“, einem mit einer wunderschönen Dekoration aus alten englischen Oldtimern und Figuren dekorierten Hotel mit Café, warteten leckerer Kaffee und Kuchen auf die Teilnehmer. Neben Mr. Bean, war im Garten hinter dem Haus sogar die Queen herself zugegen und ließ es sich nehmen, sich als begehrtes Fotomotiv zur Verfügung zu stellen. Anschließend ging es wieder Richtung Köln und es wartete noch eine Null-Zeit-Prüfung, als Gymkhana getarnt auf uns. Mittendrin ein Kontrollschild, das viele wohl übersehen hatten…
Zurück im Zoo, parkten dann fast alle teilnehmenden Fahrzeuge nahe den Tiergehegen, was wohl absolut einmalig ist.
Jetzt folgte Teil zwei der Rallye: bei einem kurzen Rundgang mussten die Teams ein paar Fragen zum Zoo, bzw. den Tieren richtig beantworten. So sollte man z.B. die Flamingos zählen, weil die Frage lautete: „Wie viele Flamingos leben im Kölner Zoo?“.
Zum Abschluss eines schönen Tages, bei dem -entgegen der Wetterprognose- sogar die Sonne schien, freuten sich alle Teilnehmer auf das Buffet, das für jeden Geschmack etwas bereithielt.
Dass Nina und ich dann auch noch als Sieger der Rallye aufgerufen wurden, freute uns natürlich ganz besonders.
Autor: Jochen Schnell