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„2 Top-Events an einem Tag: Sa. 28. Mai ’22“, das verspricht der AC Ahaus zur diesjährigen Oldtimer Rallye. Man kennt das aus der Werbung. Aus Raider wird jetzt Twix, ein Klassiker. Oder: Jetzt neu mit 20% mehr Inhalt. In Ahaus lautet das Motto wohl eher: Liebling, ich habe die Ausfahrt gepimpt. Denn auch bisher gab es dort drei unterschiedliche Gruppen: Sportlich, Touristisch und die Ausfahrt. Jetzt, in 2022, wurde aus der ehemaligen Ausfahrt eine „eigene“ Veranstaltung, die „1. ADAC Oldtimerfahrt Ahaus“. Ein weiterer Beitrag zur fast schon babylonischen Sprachverwirrung bei den Klasseneinteilungen, wenn der ADAC seine Finger im Spiel hat. Selbst ich als langjähriger Teilnehmer dachte spontan, aha, also jetzt bietet auch der AC Ahaus das „Wandern“ (copyright by adac) an. Eben nicht, das gab es auch schon bisher…

Auf die Nachfrage der Teinehmer nach den einzelnen Gruppen hat dieser (neudeutsch) „Move“ aber keine übermäßige Auswirkung gehabt, wie die nebenstehende Grafik zeigt. Bei konstant knapp über 100 Nennungen gab es dieses Jahr im Vgl. zum Vorjahr allerdings etwas mehr Anmeldungen bei der Ausfahrt. Aber auch mehr Anmeldungen in der sportlichen Kategorie, was sehr zu begrüßen ist, damit der „Anspruch“ nicht irgendwann ausstirbt.

Aus grundsätzlichen Überlegungen, die ich an anderen Stelle bereits geschildet habe, stand auch für mich in 2022 die sportliche Teilnahme auf dem Programm. Zudem war es die erst zweite Teilnahme an einer Oldtimer Rallye überhaupt in der neuen Team-Zusammensetzung, die in Oelde ihre Premiere hatte. Natürlich waren wir auch sehr auf die Lösbarkeit der Aufgaben gespannt. Diese war in der Rückschau betrachtet eigentlich immer gegeben, leider war in 2021 das Kartenmaterial aber sehr schlecht, so dass überall Unterbrechungen der Doppellinigkeit erkennbar waren -was jedoch „nicht so gemeint war“ (inzwischen auch ein Klassiker). Gerade in der sportlichen Kategorie sollte das Kartenmaterial aber klar und deutlich sein.

Die Startreihenfolge war in Ahaus dieses Mal bei den Sportlern und Touristen streng nach Alter der Fahrzeuge gestaltet, die „Wanderer“ kamen danach an den Start. In z.B. Herford und Oelde starten ja die Sportler vorneweg (z.T. sogar mit einem zeitlichen „Loch“ im Abstand zu den Touristen). Denn die Sportler haben die schwierigeren Aufgaben und dafür auch noch weniger Zeit. Daher kommt es immer wieder vor, dass dann die Teilnehmer der verschiedenen Gruppen sich unterwegs „in die Quere kommen“. Bei einer gemischten Startreihenfolge wie in Ahaus ist das natürlich noch viel eher der Fall. Ich komme später darauf zurück.

Erst einmal war es ausgesprochen positiv, dass sich die Rallye in Ahaus nicht an Menschen mit seniler Bettflucht richtet, also kein „Eintreffen der Teilnehmer um 07:30 Uhr“ (wie anderswo z.T. immer noch üblich, man siehe Hagen). Wir hatten mit Startnummer 30 eine Startzeit um 11 Uhr und die Aufgaben gab es 15 Minuten vorher. Das sind dann Zeiten, die auch bei einer längeren Anreise gut machbar sind. Und natürlich gab es neben einigen Lokalmatadoren auch viele Teilnehmer, von „weiter weg“. Die Rallye in Ahaus zählt nämlich als Lauf für fast alle relevanten Cup-Wertungen! Was dem Steckensprecher nicht bekannt war, der wunderte sich nämlich über die vielen Teams aus „Ostwestfalen“ 🙂

Nach der Kritik im Vorjahr hatten die Veranstalter dieses Mal mächtig nachgelegt: die Teilnehmerunterlagen waren absolut perfekt gestaltet. Alles sehr hochwertig gedruckt und geheftet. Der „Fahrerbrief“ war eine eigene kleine Beifahrerschulung inkl. Tipps zum Abstreichen der Aufgaben. KIasse gemacht. Auch das Kartenbild war dieses Jahr vorbildlich scharf. Das Ambiente in der Startaufstellung am Schloss und das Frühstück im Kulturquadrat war ebenfalls wieder sehr schön. Der Start war wieder durch die Fußgängerzone, dieses Mal aber ohne Start-GLP, denn bei soviel Publikum gibt es natürlich schon Sicherheitsbedenken. Die erste GLP sollte also erst nach 9 Minuten in einem Gewerbegebiet sein.

Punkt 11 Uhr ging es los und direkt nach Karte durch Ahaus in besagtes Gewerbegebiet. Wie immer muss man sich erst einmal warm fahren und in der Stadt gab es natürlich mächtig viel Verkehr. Schnell zeigte sich, dass diese 9 Minuten extrem knapp bemessen waren. Auch waren direkt kleine Fallen eingebaut. Ein kleiner Schlenker an der Tankstelle und dann einmal um den Kreisverkehr. Denn: Punkte sind durchgehend auf dem zweitkürzesten Weg anzufahren. So erreichten wir die erste ZK wirklich auf den letzten Drücker in der laufenden Minute. Das ging ja gut los.

Beim Blick auf die anstehende GLP gab es noch mehr kalten Schweiss. Eine Fischgräte in einem Gewerbegebiet, gleichzeitig eine Sollzeitprüfung über 307 Sekunden. Na Mahlzeit. Mit 12 Aufgabenteilen hatte die Fischgräte aber ein eher reduziertes Angstpotenzial (man vergleiche mit Oelde), aber: die Tücke lag im Detail. Zwei Mal zwei rechts liegen lassen, das konnte nur die einzige Kreuzung im Kartenausschnitt sein. Dann aber: vier Mal vier links liegen lassen! Wie soll das gehen. In meiner Lösung wären wir noch einmal durch den Start gefahren, das konnte niemals gewollt sein. Oje, die Zeit lief ja auch noch runter… Die Lösung war recht tricky: Der eingezeichnete Wendehammer hatte eine kleine „Insel“ in der Mitte, galt daher – nach Karte – als zwei Abzweigungen. Somit war danach eine kleine Schleife zu fahren. Und, siehe da, dort hing noch ein zweiter Baumaffe. Das ist schon fortgeschrittenes Ori-Niveau. Die Ziel-Lichtschranke erreichten wir auch noch rechtzeitig. Spätestens jetzt war man in der Tat warm gefahren. Vielleicht aber auch schon ein wenig angefrustet ?!

Schlag auf Schlag ging es weiter. Kleiner Schlenker über den Parkplatz. Dann den nächsten Punkt auf zweitkürzestem Weg anfahren – eine echte Spezialität in Ahaus (die mir auch recht gut gefällt). Weniger gut eine weitere Besonderheit in Ahaus: Alle Aufgabenteile sind in schwarz auf einer farbigen Karte eingezeichnet (üblich ist eigentlich rot). Da muss man sich erst einmal umstellen, was nicht immer gut gelingt. Gerade die kleine schwarzen Punkte waren immer wieder versteckt und leicht zu übersehen.

Positiv hingegen: Nur Baumaffen und Selbststempler aufschreiben – keine Ortseingangsschilder. Das erleichtert nicht nur die Auswertung, sondern macht das Fahren entspannter. Gerade als „Sportler“.

Auch die zweite ZK erreichten wir nach 40 Minuten nur mit Hängen und Würgen. Vorher wurde es schon eng auf den Wegen mit vielen Teilnehmern. Und kurz vorher sorgte der erste Selbststempler für eine weitere Unterbrechung (inkl. Stau auf dem einspurigen Weg).

Wenig später erreichten wir dann die Grenze zu den Niederlanden, wo die nächsten sechs Seiten / Aufgaben zu lösen waren. In NL verändert sich nicht nur das reale Erscheinungsbild der Gegend und der Nummernschilder. Auch das Kartenmaterial sah etwas anders aus. Irgendwie mit einem gewissen „Schwarzstich“, was das Auffinden der schwarzen Aufgabenteile nicht gerade vereinfachte.

Zunächst eine Grenzannäherung (in diesem Fall sogar wörtlich zu nehmen). Hier sehr geschickt eine kleine Ecke rein retuschiert. Sowas mag ich, das macht Spass. Danach führte die Idealstrecke aber doppellinig durch eine Sackgasse. Was war hier gewollt? Sackgassenschilder bedeutet ja nicht = Einfahrt verboten. Also rein und… oha, direkt auf einem Hof gelandet. Weiterfahrt nicht möglich. Also schnell wenden u. wieder weg hier, bevor die Einheimischen mit der Schrotflinte auftauchen. Mir unklar, was der Fahrtleiter hier wollte. Sicherlich doch nicht, dass diverse Teilnehmer auf dem Hof wenden? Hier hätte ich die Strecke gesperrt (X oder eine andere Fahrtleitermarkierung). Am Ende der Grenzannäherung dann noch eine sehr schön gemachte Überlappung. An der dort postierten DK kam man also 2mal vorbei. Aber beide Male wollte der Posten keine Frikandeln ausgeben!

Weiter ging es durch Nederlands zum Ort „Haaksbergen“, der durchfahren werden musste. Enge Strassen, wobei es auch noch massiv breite Fahrradstreifen rechts und links gab. Irgendwie nicht so schön, hier zu fahren, vor allem auch wegen der allgegenwärtigen Drempel. Dann eine Schleife und zurück in Richtung Duitsland.

Vorher gab es noch die Austauschseite 13. Hier war die (neue) Strecke aus meiner Sicht nicht sinnvoll lösbar. Denn, Punkte waren auf zweitkürzestem Weg anzufahren, hier also entgegen den Uhrzeigersinn. Dann war aber der nächste Pfeil „näher dran“. Mir blieb unklar, was hier gewollt war. Der Baumaffe hing auch der anderen Seite ?!!? – Ggf. war das aber auch der Korrektur geschuldet. In der ursprünglichen Version hätte man nämlich noch eine Schleife um das kleien Dreieck fahren können.

Insgesamt hat mir die Etappe über NL nicht so gut gefallen. Es gab nur 3 oder 4 Kontrollen auf den ganzen Seiten und wenig herausfordernde Aufgaben. Man bekam ein wenig den Eindruck, dass die Auflagen der Behörden nicht mehr hergaben. So schön war es hier aber nun auch nicht gewesen. M.E. verzichtbar.

Zurück in Good Old Germany wurde das Anspruchsniveau dann auch gleich wieder angezogen. Zunächst war der „zweitkürzeste Weg“ zum Punkt tatsächlich eine ziemlich lange Schleife. Vor bzw. in Alstätte war ein sehr kleiner feiner schwarzer Strich eingezeichnet, den man zunächst überhaupt erst mal als Aufgabenteil erkennen musste. Dann fand man auch die Lösung über die Stempelkontrolle. Schön gemacht, und u.a. hier zeigte sich die hohe Präzision im Kartenmaterial. Winzig kleine Wege neben der B70 waren sehr gut erkennbar.

Bei der anschließenden ZK hatten wir dann vergleichsweise viel Vorzeit. Was diese Etappe irgendwie auch gut wiederspiegelt. Zu wenig passiert in de Nederlands.

Bis zur Mittagspause ab hier noch 25 Minuten (keine Vorzeit erlaubt) und Start mit einer GLP über 7 Kilometern in 720 Sekunden. Diese Etappe hatte es in sich und hat mir im Rückblick (neben NL) am wenigsten gefallen. Warum? Zunächst kamen einem innerhalb der GLP auf einer sehr schmalen Strasse ca. 7-8 Wanderer entgegen, die sich offenbar total verfahren hatten. Danach weiter in der GLP durch grenzwertige Waldwege. Wiese bzw. Schotter mit tiefen Fahrrinnen. Ein bisschen tiefer gelegt und schon setzte man auf. Der Rest der GLP war gut zu fahren, auch hier musste man noch einen kleinen schwarzen Punkt mitnehmen.

Man erreichte jetzt wieder Ahaus und im Stadtverkehr gab es einfach zu viel Verkehr, Ampeln, etc. Die Zeit wurde erkennbar knapp. Dann musste man sich beim Autohaus und Sponsor „Boomers“ noch einen Stempel abholen, warum auch immer. Denn diese Kontrolle war bekannt = eingezeichnet. Wahrscheinlich „Good Will“ ggü. den Sponsoren. Kann man machen, aber dann sollte dort nicht Professor Hastig alleine stempeln. Hier warteten wir eine gefühlte Ewigkeit in der Schlange. Manche Teilnehmer verloren die Geduld und versuchten, sich vorzudrängeln, was auch mal wieder schön unsportlich war.

Bei all der jetzt vorhandenen Zeitnot musste man noch feststellen, dass der Ort „Ahaus“ heisst und nicht „Iahaus“. Tja, auch das war in der Hektik leicht zu übersehen. Und im Nachhinein haben wir dann erfahren bzw. gesehen: da war sogar noch ein Punkt, den wir nicht gesehen haben. Godverdammich!

„Höhepunkt“ dieser Etappe war dann die Ziel-ZK. Von Vorzeit konnte hier keine Rede mehr sein. Wir waren wieder auf dem letzten Drücker, aber noch innerhalb der 25 Minuten. Wieder ein Rückstau. Vor uns ein silberner Mercedes, der eine gefühlte Ewigkeit an der ZK stand und irgendwie mit dem Posten diskutierte. Die Uhr tickte weiter runter… Was ist da los! Dann wurde eine Pylone hinter den Mercedes gestellt. Hä? Was passiert hier… Da wir nun in der laufenden Ziel-Minute waren, hiess es aussteigen und dem Posten mal einen Hinweis geben. Sowas kann doch nicht sein? Doch, kann es. Denn vor uns stand tatsächlich schon ein „Wanderer“ und an der Ziel-ZK wurde eine Abstandsprüfung vorgenommen. Habe ich auch noch nie so erlebt. Die Mischung von Sportlern, Touristen und „Wanderern“ hatte hier eine weitere ungünstige Begegnung. Wäre aber alles nicht so schlimm gewesen, wenn die Zeit nicht so (unnötig) knapp bemessen gewesen wäre. In der Pause war ich dann etwas missgestimmt. Industriehalle mit Dixiklo ist nun nicht so recht mein Fall. Man muss aber sagen, dass der selbstgebacke Kuchen toll war und es für Veganer heisse Würstchen gab.

Nach einer Stunde dann der Re-Start in die Nachmittags-Etappe, die deutlich kürzer angesetzt war. Diese ging nun durch einen mir bisher recht unbekannten Teil des Münsterlandes, genannt „Hamaland-Route“. Hier gab es wirklich wunderschöne Streckenabschnitte und auch Kontrollstelle an alten Burgen oder Schlössern. Z.B. Haus Egelborg, Altstadt von Legden, Asbeck, Nienborg. Klasse! Leider stand hier nirgendwo ein Fotograf, was wirklich sehr schade ist.

Im ländlichen Bereich der Nachmittagsetappe gab es aber auch ein Problem: alles sah irgendwie gleich aus. Wiesen, Felder, Höfe, kleine Wege. Es fehlten größere Landmarken, an denen man sich orientieren konnte. Auf Seite 5 ein weiterer „Höhepunkt“: eine Geisterstrasse. Hier hatte der Fahrtleiter eine Strasse in die Karte rein retouchiert, die es ganz offensichtlich in Natur überhaupt nicht gab. Dort war einfach nur ein Feld. Großes Rätselraten und kreiselnde Teilnehmer aller Orten. Was war nun gemeint? Keine Ahnung, hier diente das einfach nur der Verwirrung, oder? Wir haben es nicht verstanden… (Auflösung siehe weiter unten…)

Der Aufgabenteil hinter Heek bzw. Nienborg war für uns noch recht gut lösbar (den kleinen Punkt mal wieder nicht übersehen), aber dann sank das Lust-Niveau. Vor und zurück, hin und her durch die ewig gleich aussehende Landschaft. Zudem viele Fahrradfahrer und nun auch (neben den Touristen) „Wanderer“. Auf Seite acht war erkennbar irgendwas „faul“. Hier waren wir doch schon mal? Und der Fahrtleiter hatte, ebenfalls erkennbar, eine Straße weg retouchiert. Ich konnte aber beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen, in welche Richtung wir hier schon mal gefahren waren und vor allem: wann!! (es war die Vormittagsetappe gewesen, was ich nicht mehr erinnern konnte). Irgendwann nach 10 Minuten Kartenstudium hatte ich einfach keinen Bock mehr und weiter ging es. Doof, später hatte ich dann erfahren, dass ich von der korrekten Lösung nur einige wenige Hirnwindungen entfernt war…

Grande Finale in Ahaus. Erst die Gegenläufigkeit zur allerersten Etappe bei der Einfahrt ins Gewerbegebiet nicht übersehen… Bei „OrbisWill“ war die nächste ZK, die wir dieses Mal nicht mehr pünktlich erreichen konnten. Zu viel Zeit beim Verrauchen der grauen Zellen verbraucht. Die finale GLP stand an: 78 Sekunden rund um die Halle von „W.Möller“. Durch die tiefen Schlaglöcher ging es und, tatsächlich, hier hing noch ein gemeiner Affe. Das widerum fand ich gut gemacht.

Spezialität in Ahaus: Teilnehmer einlullen oder auch kurz vor Schluss noch mal hinter die Fichte führen. So auch dieses Mal. Im Gewerbegebiet waren zwei Punkte korrekt anzufahren. Dazu der sehr faire Hinweis „auf nummerische Reihenfolge achten“. Das war der Schlüssel zum Erfolg, der einen zweimal an einer weiteren SSK vorbei führte. Auch wenn diese für manche wie ein „Erdbeerschild“ (?) aussah, musste man aussteigen und stempeln. Danach zum Kulturquadrat ins Ziel. Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes…

Leider gab es anno 2022 in Ahaus kein gemeinsames Abendessen im Kulturquadrat und auch keine Siegerehrung. Die Fahrt endete demnach mit einem Sektempfang in der Fussgängerzone vor dem Schloss. Hier gab es noch einmal sehr viel Publikum.Wir halten das wieder für „normal“, aber man bedenke: lange 2 Jahre waren soziale Kontakte bah-pfui und insofern sollte man das schon wieder geniessen. Auch wenn man ohne Bremsleistung ins Ziel kommt…

FAZIT:

Sehr professionelle Veranstaltung mit extrem guten Fahrtunterlagen. Die sportlichen Aufgabenstellungen haben mir insgesamt auch gut gefallen und ich halte sie auch für „lösbar“. Allerdings bin ich mit der Fahrt insgesamt weniger gut klar gekommen, als z.B. in Oelde. Im Vergleich zu den Vorjahren doch sehr „andere“ Aufgaben, fast so, als wäre das von einem anderen Fahrtleiter. Die Strecke durch NL war m.E. verzichtbar, dafür Teile der Strecke in Deutschland wunderschön. Knappe Zeitvorgaben gehören in der sportlichen Aufgabenstellung wohl dazu, aber ich halte das für einen Punkt, der insgesamt ggf. überdacht werden sollte. Die 25 Minuten Etappe mit Captain Slow Stamp war eindeutig zu knapp bemessen, dazu noch im Stadtverkehr. Der Mix aus Sportlern, Touristen und „Wanderern“ ist aus meiner nun sportlichen Sicht (trotz vermeintlich „touristischem Gesicht“) auch nicht ideal. Auch in Ahaus steckte man, insb. nachmittags, immer wieder in einem Pulk fest und kam nicht zügig voran.

Nun warten wir erstmal auf den online Aushang der Ergebnisse, der innerhalb der „nächsten 1-2 Tage“ erfolgen soll…

Nachtrag nach Vorliegen der Ergebnisse und Musterlösungen:

Die Musterlösungen und Ergebnislisten wurden bereits am Sonntag nachmittag online gestellt. So konnte man anhand der Kartenskizzen mit den eingezeichneten Kontrollen sehr gut erkennen, wo man was falsch gemacht hatte. Und was der Fahrtleiter so gemeint hatte. Auch hier muss ich sagen, die Transparenz der Auswertung ist vorbildlich. Kein 50/50-Gerätsel, sondern klar, man hat einen Fehler gemacht. So war bei der einretouchierten Geister-Strasse die holländische Version der Umfahrung gemeint: „Die ursprünglich geplante Strecke ist auf kürzestem Weg wieder anzufahren“. Der untere Pfeil war insofern zunächst nach dieser Regel anzufahren und dann erst der obere Pfeil (nochmal). Das ist insofern anders als bei z.B. deutschen Oris, wo die Strecke bei einer Unpassierbarkeit neu aufgebaut werden muss. Insofern dreimal E5. Ätsch. Stand in der Ausführungsbestimmung auch explizit so drin, lesen würde helfen. War aber an der Stelle und vor allem zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr soviel Restakku im Hirn vorhanden. Das sieht man auch daran, dass wir ganz zum Schluss noch 2 Kontrollschilder ganz einfach übersehen haben. Nunja, in der sportlichen Kategorie sollte man immer, von ganz Anfang bis ganz am Schluss hochkonzentriert sein. Somit sind wir mit Platz 4 in der Gesamtwertung und Platz 3 in der „Todesklasse“ 5 sehr zufrieden.

Als sportliche Novizen haben wir uns durchaus respektabel geschlagen.

In der Gruppenwertung werden allerdings Sportler und Touristen in einen Topf geworfen, daher leider verloren. Das gleiche Prinzip gilt auch für den „Damenpokal“, der auch ein quasi unausrottbares Relikt der 1950er Jahre zu sein scheint.

Nachtrag zum Nachtrag:

Man soll bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben. Und die Rallye-Ergebnisse nicht loben und preisen, bevor alles final-final ist. In diesem Fall wurden die „finalen“ Ergebnisse inkl. Dank, Glückwunsch etc. am Montag abend veröffentlich. Inklusive dem Hinweis, dass es nun für Aufgabe 14 eine neue (!) Idealstrecke geben würde. Jedoch keine weiteren Erläuterungen. Die Drähte beim Veranstalter müssen geglüht haben danach. Denn diese „finalen“ Ergebnisse und Musterlösungen waren recht schnell wieder verschwunden. So schnell, dass ich sie leider auch nicht mehr speichern konnte. Jedenfalls erschienen dann wieder die „vorläufigen“ Lösungen und Ergebnisse vom Sonntag… Es dauerte dann bis Dienstag abend, bis ein erneuter „finaler“ Aushang erfolgte: Bei der touristischen Wertung hätte sich ein Veranstalterfehler eingeschlichen und das Schiedsgericht hätte befunden, das dürfe man nicht den Teilnehmern anlasten (Loriot: „Ach was“). Also wurden zwei Kontrollen neutralisiert. Leider wurde hier nicht begründet, wo nun der Fehler oder die Abweichung lag („Die Aufgabenteile sind anders, als auf der Idealstrecke vermerkt, anzufahren“). Bei den Sportlern blieb es bei der ursprünglichen Version. Es ist doch etwas schade, wenn es nach einer durchaus gut gelungenen Fahrt im Nachgang bei der Auswertung bzw. Kommunikation dann solche Irritationen gibt. Ich hoffe, dass ich keinen weiteren Nachtrag schreiben muss…

Classic Rallye Ahaus wurde Ihnen präsentiert von TEXTAR Break Technology….

 

Quiieeetsch..