Auf Empfehlung von Mr. 02, d.h. Dr. No., waren wir am 1. Mai in Hamm auf dem BMW Scene Treffen, genannt „Saison Start“. Das Ganze stand unter dem schönen Motto „RUHRKULTUR TRIFFT AUTOKULTUR“. Angekündigt waren auch: Fahrzeugpräsentationen, Pokale, Händler, Street Food, Hüpfburg, Führungen durch die Zechenlandschaft und Gebäude z. B. der Schwarz- oder Weißkaue.

Ich habe hier ein Treffen erwartet, so ähnlich wie das Schumann Treffen in Dortmund oder das Youngtimer Treffen an der Zeche Ewald. Nunja. Ich hätte wissen sollen, dass Dr. No gar nicht hier war, sondern mit seiner Citröne lieber in Holland Frikandeln gesucht hat. Ja, das hätte mir zu denken geben sollen!

Gesägt, tun, getan. Vor Ort war es tatsächlich sehr gut besucht, was erstmal ein gutes Zeichen ist. Allerdings: Die Organisation war chaotisch. Vorne am Parkplatz Kissinger Höhe war schon alles voll, dann kam noch ein schotteriger Parkplatz, aber für 20 EUR Eintritt und mit Oldtimer angereist, wollten wir schon weiter nach „vorne“. An der Schranke vorbei und dann wurde es tatsächlich sehr eng. Die Strasse/Zufahrt war ein langer Schlauch, auch noch mit parkenden Fahrzeugen gesäumt. Gegenverkehr schwierig. Hier schlängelten wir uns nach vorne und mussten dann auf Anweisung der Ordner doch wieder umdrehen. Außerhalb geparkt und dann zu Fuss in den „Innenraum“. Was soll ich sagen? Klar darf man hier kein gepflegtes Oldtimertreffen erwarten und Tuning ist halt Geschmackssache. Aber, vom angekündigten Programm, Händlern, usw. haben wir nur rudimentäre Bestandteile gesehen. Streetfood? Ist das dann, wenn das Food auf der Street liegt? Hier in Hamm genau ein Bierwagen, ein Eiswagen, ein Pommesstand und eine Ape mit Kaffeespezialitäten. Wer die Treffen in Dortmund-Phoenix, Essen-Zollverein oder auch Herten kennt, der vermisste doch einiges. Vor allem Flair. Am Pommes Stand eine Schlange von ca. 50 Metern. Nein danke.

Das Zechengelände in Hamm ist in der Tat interessant, aber noch unerschlossen und mit Bauzäunen abgesperrt. Führungen? Gab es vielleicht. Haben wir aber nicht entdeckt und ich bezweifle auch mal, dass die Mehrheit der Besucher hier an „Kultur“ interessiert ist. Vielleicht Haubentaucher- und Spoilerkultur?

Wir haben dann ein Bier getrunken und sind zwecks Eherettung noch zur Marina Rünthe gefahren. Da war es schön!

Fazit:

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Daher will ich mich über die hier angetroffenen Fahrzeuge gar nicht groß kritisch äußern. Es gab sicherlich auch viele schöne Oldtimer (z.B. 850er etc.), die jedoch eher ausserhalb standen. Was mich stört ist, dass hier Marketing und Ist-Zustand derart auseinander fallen. Wir hätten gerne einen Streetfood Burger gegessen, aber vor Ort gab es nichts derartiges, es war ziemlich schrottig. Zudem war der Platz für die vielen Teilnehmer offenkundig nicht ausreichend und so gab es viel Stau und chaotisches Parken. Auch das kann man tolerieren, guter Besucherzustrom ist ja erstmal was positves. Nur: hierfür 20 EUR Eintritt zu nehmen, das geht gar nicht.