VERANSTALTUNG

4. ReHa Winter Ori

MSC Heiligenhaus (private Veranstaltung)

16.12.2023

TEAM

Frank Schäfer / Hans-Georg Finkeldey

auf

Audi A4 Avant 3.0 TDI quattro

Teilnahme in der Klasse „A“

TEILNEHMER-BERICHT

–> bitte unbedingt auch den Bericht vom Team Gries/Gries lesen klick!

Organisation (vor und während der Veranstaltung)

Reibungsloser Ablauf mit (reiner) Online-Nennung sowie zuverlässiger Vorab-Info der Teilnehmer per E-Mail. Unkomplizierter Ablauf auch am Veranstaltungstag, alles sehr entspannt. Einziger (kleiner) Kritikpunkt: die Dame im Ziel Mittagspause saß doch sehr weit versteckt im Lokal, mit dem Rücken zur Türe und ohne Beschilderung. Da hatten wir auch aufgrund der Zeitnot etwas Hektik. Aber das ist wirklich nur eine kleine Kleinigkeit.

Note: 1

Strecke

Die Streckenführung ist, neben der Aufgabenstellung, die eigentliche Besonderheit der ReHa-Winter-Ori. Im Volksmund wird diese Veranstaltung auch „Matsch-Schlamm-Fahrt“ genannt. Nachzulesen im Bericht für das Jahr 2021. Die Fahrtleitung hat etwas „nachgebessert“ und spricht jetzt von „1% Anteil fester Schotter“ (demnach der Rest Asphalt).

Nunja, so kann man es auch beschreiben. Tatsächlich gab es wieder einige Stellen über unbefestigte Feld- und Waldwege. Das Wetter war am Tag der Fahrt zwar sehr schön (kein Regen, kein Schnee), aber es hatte vorher viel geregnet, und so waren die Wirtschaftswege aufgeweicht und schlammig. An 1-2 Stellen ging einem daher der Arsch wieder auf Grundeis.

Legendär schon heute die Stelle mit dem Misthaufen. Hier wurden wir vorher noch von einem einheimischen Trekkerfahrer vorgewarnt: „Der Weg ist da nicht mehr befestigt. Wollte ich nur mal gesagt haben“. Tja, hilft nix, da muss man durch, so wie es der Fahrtleiter vorsieht. Auch eine lange Etappe durch den Wald in Aufgabe 17 lies Zweifel aufkommen, ob man denn hier noch richtig unterwegs ist?! Ja, war man. Das ist eben der Reiz dieser Fahrt.

Auch sehr reizvoll waren die diversen Friedhöfe, die man passierte sowie die lustigen Ortsnamen in dieser Region. Wir haben wirklich sehr viel Spass gehabt und konnten es immer wieder kaum glauben, dass man dieser Straßen und Wege wirklich fahren darf/kann. Allerdings: bei Schnee und Glätte wäre der ein oder andere Streckenteil doch wirklich problematisch bzw. gefährlich geworden. Es gab neben den sehr ländlichen Passagen auch diverse Ortsdurchfahrten. Allerdings ohne Ampeln, die sieht man hier in der Region eher selten. Angesichts der vielen Gebäude der 1950er bis 1980er Jahre fragt man sich u.a., wie hier die Habecksche energetische Sanierung funktionieren soll?? 🙂

Note: 1+

Fahrtunterlagen

Bei dieser Veranstaltung geht es um das Wesentliche. Ori pur. Daher gab es auch kein Roadbook, sondern 2 doppelseitige DIN A 4 Seiten mit 18 klitzekleinen Kartenskizzen. Dazu den Fahrerbrief und einige Erläuterungen im Rahmen der sehr launigen Fahrerbesprechung. Man braucht definitiv Lupe und Brille, aber es reicht. Der Druck der Kartenskizzen war extrem präzise, aber halt sehr klein.

Note: 2

Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung war ebenfalls recht „einfach“, also keine 5 Seiten Fahrerbrief. Fahren nach Karten und kürzeste Strecke. Rote Aufgabenteile als Pfeil, Strich oder Punkt. Als Kontrollen dienten OE-Schilder, Baumaffen und – Besonderheit!- Vorfahrt-Achten-Schilder. Das ist hier eine Besonderheit, die man nicht gewohnt ist. Zudem gab es Wendekontrollen und KEIN Einbahnstrassensystem. Allerdings durften Pfeile ganztägig nicht in Gegenrichtung befahren werden. Also aufpassen! Die Aufgaben wirken zunächst relativ „einfach“, man muss in den klitzekleinen Karten aber die Strecke erst einmal überhaupt korrekt finden und die vielen „V“s notieren. Und dann sind doch immer wieder kleine feine Ori-Fallen eingebaut. Z.B. Kartenfehler alte/neue Straße oder eine Überlappung.

Die Strecke betrug ca. 146 km in zwei Etappen. Dafür hatte man in Summe 255 Minuten Zeit (plus 45 Min. Karenz je Etappe). Macht einen Schnitt von ca. 34 km/h, was eigentlich gar nicht so „zügig“ ist, aber auf diesen Wegen hier doch eine Herausforderung war. Wir haben jedenfalls für jede Etappe 8 bis 10 Minuten Karenzzeit in Anspruch nehmen müssen. Dann tickt je Minute ein Strafpunkt in den Zähler…

Note: 1

Wertungsprüfungen

Eine reine Ori, daher gab es keine WP. Eine eindeutige Wertung kam über die Zeiten zustande.

Note: ./.

Verpflegung und Ambiente

Hier kann man nicht meckern. Trotz insgesamt eher rustikalen Rahmenbedingungen. Solides Frühstück, sehr schöne Mittagsrast im Kloster Marienstatt und abends wieder nettes Beisammensein in der Vierbuchermühle. Mehr kann man nicht erwarten. Extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis! Keine Autohäuser und keine Dixi-Klos 🙂

Note: 2+

Auswertung und Ergebnisaushang

Die Ankunft im Ziel war überraschend früh. Daher konnte auch die Siegerehrung, wie angekündigt, gegen 18 Uhr stattfinden. Leider gab es keinen Ergebnisaushang und auch keine Aufschlüsselung der Bepunktung. Aber: es gab eine gedruckte Musterlösung für jeden Teilnehmer und auch eine Musterbordkarte als Ausdruck. Insofern konnte man sich schon seine Ergebnisse zusammenreimen. Der Fahrleiter fragte auch noch einmal in die Runde, ob es noch Fragen gibt. Dann erst wurde die Auswertung final gesetzt. Ein pragmatischer und guter Ansatz.

Note: 2-

Siegerehrung, Pokale und Nachbetreuung

Wie schon die Fahrerbesprechung war auch die Siegerehrung sehr humorvoll und launig gestaltet. Es gab keine Pokale, dafür aber etwas „Süßes“ für jeden Teilnehmer und Sachpreise für die vorderen Ränge. Im Nachgang wurden dann per Mail/Internet die Musterlösungen, Ergebnislisten, etc. verteilt. Und auf Wunsch bekam man auch detaillierte Erläuterungen. So kann es auch laufen!

Note: 2

Anmerkungen und Besonderheiten

Bei unserer ersten gemeinsamen Fahrt hatten „der andere HG“ und ich sehr viel Spaß im Cockpit. Kein Geschrei und es wollte sich auch niemand scheiden lassen. Dummerweise hat es dann doch nur für Platz 7 in der Klasse A gereicht.

Zu viele Vorfahrtachten-Schilder nicht notiert und auch die Überlappung in Aufgabe 3/4 nicht gesehen. Trotzdem eine gelungene Fahrt. Lange nicht mehr so gelacht (Ortsnamen) und gestaunt (wo man überall lang fahren soll).

./.

FAZIT

Sehr professionelle und mit Humor gemacht Orientierungsfahrt für Experten. Schönes, rustikales Flair und gute Verpflegung mit günstigem P/L-Verhältnis. Besonderheit ist die ausgetüftelte Streckenführung im Niemandsland südlich von Waldbröl. Eine Teilnahme sollte weiterhin mit einem „geländegängigen“ Fahrzeug erfolgen. Berührungsängste mit der Natur sollte man auch nicht haben. Wir kommen gerne wieder.

Gesamtnote: 1

IMPRESSIONEN

Ich war vorgewarnt aus 2021 und habe daher im Hotel Vierbuchermühle explizit ein besseres Zimmer bestellt. Siehe da, es hat funktioniert. Keine Übernachtung bei Tschaika, sondern im Landhausstil mit modernisiertem Bad. Und ohne Krabbeltiere. Dazu zu einem sehr günstigen Kurs.

Die Mittagspause war im Brauhaus des Kloster Marienstatt im Westerwald, Nähe Hachenburg. Vorher durfte man noch einen kleinen roten Punkt nicht übersehen…

In dieser Region ist nicht viel los. Daher kommt man bei der Wahl der Ortsnamen schon mal auf komische Gedanken?!

Neben den Ortseingangs- und den Vorfahrt-Achten-Schildern gab es auch die üblichen Orientierungskontrollen, die im Prinzip immer gut zu sehen waren. Hinter der „39“ (rechtes Bild) begann die Schlitterpartie über den Matschweg mit dem Misthaufen.

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Sehr launige und zeitnahe Siegerehrung im Lokal Vierbucher Mühle. Für jeden Teilnehmer gab es zumindest einen Trostpreis.

AUFGABEN

Zumindest in der Klasse A war der Fahrerbrief eher übersichtlich gestaltet und verursachte keine Kopfschmerzen.

Ein Roadbook gibt es bei dieser Fahrt nicht. Die Aufgabenteile sind auf zwei doppelseitig bedruckten DIN-A4 Seiten verteilt. Hier muss man schon sehr genau (mit der Lupe) hinschauen. Der Druck ist jedoch sehr scharf.

Die Sache mit dem V.

Eine beliebte Ori-Finte in der Nähe von Gieleroth. Die Karte zeigt einen 90 Grad rechts Knick. In der Natur ist der Straßenverlauf jedoch „rund“ (Kurve). Da nach Karte gefahren wird, muss man hier links über den Schotter und das V mitnehmen.

Nach Blick in die Musterlösung, die per Mail verschickt wurde, war das aber nicht so gemeint. Daher haben wir hier wohl ein V zu viel notiert?!?! Das erscheint mir doch etwas fragwürdig…

Zwischen Aufgabe 3 und 4 gab es eine Überlappung. Um diese etwas zu „vertuschen“ hatte der Fahrtleiter mit dem „E“ die Umfahrung gesperrt. Aber man durfte nach alter und neuer Karte verbinden, so war die Lösung eigentlich recht einfach. Dumm nur, wenn man das nicht erkennt. Solche Fehler darf man sich hier nicht leisten, sonst reicht es nur für Platz 7 🙁

ReHa-Winter Ori wurde wieder präsentiert von Mr. Wash.

Danke an R.R. alias Dr. Snuggles für dieses schöne Foto 🙂