Etappe 4 der Virtuellen Frühlingsfahrt startet am Donnerstag, den 23.04.2020. Die Veranstaltung hat inzwischen ihren Platz im Alltag zwischen Home Schooling und Maskenball gefunden. Auch die Internetseite der VFF ist gewachsen und gediehen. Fast verliert man den Überblick bei den vielfältigen Informationen zu den einzelnen Etappen und zum Gesamtstand.
Die Strategie „Genauigkeit vor Geschwindigkeit“ hat sich auch bewährt. Die virtuellen Diskussionen mit dem Fahrtleiter werden per Email ausgetragen. Hier gibt es einen Unterschied z.B. zur HERO Virtual Table Top Rally aus UK – dort werden Fragen und Antworten der Teilnehmer untereinander, aber auch mit dem Veranstalter, über Facebook ausgetragen und sind somit für alle transparent. Soweit ist man in Deutschland noch nicht 🙂
Für die Etappe 4 wurde der Fahrerbrief noch einmal um die Aufgabenstellung „Kürzeste Gesamtstrecke“ ergänzt. Ansonsten finden wir im Aufgabenteil wieder 8 Aufgaben, aber dieses Mal ohne die „große Eifelrunde“ von Hr. Lutterbeck. Insofern ist diese Etappe etwas konventioneller gestaltet. Aber was heisst das schon in diesem Zusammenhang. Exotische Aufgabenstellungen begegnen einem auch dieses Mal. „In dieser Aufgabe dürfen Striche nur einmal befahren werden“ (Aufgabe 1). Direkt danach in Aufgabe 2 der Auftrag „Punkte sind zweimal direkt hintereinander zu fahren, dabei dürfen andere Aufgabenteile überfahren werden. Danach darf der Punkt nicht erneut überfahren werden“. Hier war sehr genaues Lesen angesagt. Natürlich ging es wieder um die kürzeste Strecke, den heiligen Gral der Ori-Jünger. Dreimal einen Punkt anfahren war ja verboten. Oder? Njet. Vorholen war ja schon erlaubt! Nur nach der Lösung durfte man nicht wieder über den Punkt fahren. Wieder in die Kacke getreten (bildlich gesprochen)
In der Aufgabe Nr. 3 mussten mal wieder zwei Teile „zusammen“ gelöst werden. Natürlich kam auch hier wieder die kürzeste Strecke zum Einsatz. Daneben gab es noch eine sehr schöne Finte, bei der durch einen „Kartenfehler“ bzw. ein Befahren nach Natur ein Dreieck erzeugt wurde, welches danach für die richtige Lösung essentiell war. Auch am Ende dieser Aufgabe musste man „35“ und „DR“ nicht aufschreiben, da negativ, aufgrund… man ahnt es… kürzeste Strecke. Besonders die Nummer mit dem Dreieck, welches man selber „zeichnet“, hat mir aufgrund ihrer Eleganz sehr gefallen.
Es folgten weitere „schöne“ Aufgabenteile bis Nr. 7. Hier erstmal innehalten. Was will der Autor, bzw. Fahrtleiter, einem denn damit sagen? „Fahren Sie in dieser Aufgabe die gesamt kürzeste Strecke“. Ok… – dazu musste man aber auch noch Anfang und Ende (A und E) der Aufgabe selber regelkonform festlegen. Zwei Striche, ein Punkt, ein Pfeil – mehr nicht, aber über dieser Aufgabe konnte man wieder diverse Minuten und Stunden brüten. Und es blieb eine recht große Rest-Unsicherheit bei der Abgabe an dieser Stelle…
Wie schon geschrieben, war auch die Aufgabe 8 in dieser Etappe eher konventionell gestaltet. Aber natürlich mit „Fallen“. Man musste nicht nur den kleinen roten Punkt hinter dem „E“ erkennen und an der richtigen Stelle anfahren – kürzeste Stecke, was sonst. Nein, es gab auch eine versetzte Kreuzung. Erkennbar wiederum nur mit dem Vergrößerungsglas, wenn überhaupt.
In der Etappe 4 wurden die Ergebnisse etwas durcheinander gewirbelt. Irgendwie war sie einfacher, aber dadurch gleichen sich die Ergebnisse auch an und es wird „enger“ in der Rangliste. Drei Fehler gemacht, alle ohne Diskussionsbedarf. In dieser Etappe musste nicht mit 3000prozentiger Vergrößerung argumentiert werden… Aber, eigentlich habe ich die große Eifelschleife doch vermisst. Ausser der kürzesten Gesamtstrecke war Nr. 4 vielleicht doch einen Tacken zu „normal“. Zumindest, wenn man die Maßstäbe dieser Veranstaltung zu Grunde legt.
Fazit: Etwas durchschnaufen bei Etappe 4 ohne die Erregungsmomente der Eifelschleife, aber insbesondere die Aufgabe mit der kürzesten Gesamtstrecke hatte es in sich. Das Erkennen bzw. Ausmessen der kürzesten Strecke bereitet immer noch Probleme, zumindest mir 🙂 Habe erstmals darüber nachgedacht, mir ein Maßstabslineal zu kaufen.